In der Schweiz knallt es

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Heute Nachmittag wurde in Teilen des Schweizer Mittellandes zweimal ein lauter Knall und eine Druckwelle gespürt, angeblich Überschallknalle Schweizer Kampfjets. In letzter Zeit häuften sich solche Vorfälle über dicht besiedeltem Schweizer Gebiet.

Gemäß dem TagesAnzeiger habe die Luftwaffe bestätigt, dass es ein Überschallknall gewesen sei. Eine F/A-18 habe den Luftraum über Zürich zweimal mit hoher Geschwindigkeit passiert um ein Staatsflugzeug der USA zu kontrollieren. Wenn solche Flugzeuge den Schweizer Flugraum durchqueren, müssen sie im Vorfeld eine Bewilligung ersuchen, eine sogenannte "Diplomatic Clearance". Beim überprüften Flieger sei alles in Ordnung gewesen, so der Sprecher der Luftwaffe.

Auch ihrer Website teilt die Schweizer Luftwaffe mit, dass es ein Überschallknall zweier Schweizer Kampfjets vom Typ F/A-18 Hornet der Schweizer Luftwaffe gewesen sei, welche ein ausländisches Luftfahrzeug im Rahmen eines regulären Luftpolizeidienstes im Raum Schaffhausen identifizierten. Dabei handle es sich um ein Standardverfahren, welches 300 bis 350 Mal im Jahr vorkommt.

Flightradars.eu
Flugverkehr am 21. Oktober 2015 um 15:13 Uhr (Quelle: flightradars.eu)

Überflug nur mit Bewilligung

Das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL informiert auf seiner Website, dass Gesuche für solche Bewilligungen in der Regel mindestens fünf Arbeitstage im Voraus einzureichen seien. Sie würden nur erteilt werden, wenn bei der Durchführung der Flüge die Neutralität und die Souveränität der Schweiz respektiert würden. Keine Bewilligung erhielten Flüge, die im Widerspruch zum Völkerrecht stehen oder die der unmittelbaren Vorbereitung oder Unterstützung von Kampfhandlungen dienen.

Wie in den Regelungen zu diesen Bewilligungen steht, ist eine Einzelbewilligung auch einen Tag vor und nach dem geplanten Ueberflug gültig. Spätestens eine Stunde vor dem Einflug in den Schweizer Luftraum habe die Besatzung des Luftfahrzeugs der Flugsicherung in Zürich oder Genf einen genauen Flugplan einzureichen.

Häufung solcher Vorfälle

Schon am 14. August 2015 und am 10. Oktober 2015 wurde die Bevölkerung im Schweizer Mittelland durch den Überschallknall von Schweizer Kampfjets aufgeschreckt, die ebenfalls auf flugpolizeilicher Mission gewesen sein sollen. Solche Eregnisse kennt sonst nur die Bevölkerung im schwach besiedelten Alpengebiet.

Die erwähnten Vorfälle wären von der Bevölkerung unbemerkt geblieben, wären die Kampfjets unter der Schallgrenze geflogen. Die Frage ist berechtigt, wieso das in letzter Zeit nicht der Fall war. Geht man davon aus, dass der heutige Überflug tatsächlich geplant und bewilligt worden war, hätten die Piloten ihr Ziel eigentlich ohne Überschallflug erreichen sollen. Oder lag es nur an der Wetterlage, die laut Luftwaffe eine Rolle spielt, ob der Überschallknall am Boden gehört wird? Weshalb diese Häufung in neuster Zeit?

Spekulation mangels Informationen

Da von offizieller Seite bisher keine Details kommuniziert wurden, erlauben wir uns, über mögliche Ursachen zum heutigen Vorfall zu spekulieren:

a) Der Überschallflug war so von der Luftwaffe geplant bzw. liegt in der Kompetenz der Piloten.
b) Die Piloten waren zu spät unterwegs und mussten Zeit wettmachen.
c) Die Annäherung des bewilligten Überflug erfolgte überraschend, da er zu spät erkannt wurde.
d) Wie c), jedoch gab es zwischen Flugsicherungsdienst und Luftwaffe eine Kommunikationspanne.
e) Der Überflug erfolgte überraschend, da er trotz Aussage des Luftwaffen-Sprechers nicht bewilligt war.
f) Das Wetter ist in diesem Jahr speziell aussergewöhnlich.

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