Es gibt eine weitverbreitete Brüderschaft, die Freimaurer; sie erkennen sich an einem geheimen Zeichen und sind gern bereit, Fremde, die zu ihrem Bund gehören, zuvorkommend und freundlich aufzunehmen und kräftig zu unterstützen.

Wilhelm Busch deutscher Dichter und Maler (1832-1908)

Die Illuminaten

Die deistische Vorstellung von Karma-Freiheit

Wenn Realität nur aus einer Selbstorganisation der Materie besteht, dann läuft alles „nach Gesetz“, und was immer man tut, kann man nur deshalb tun, weil es den Gesetzen entspricht. (Für die „Erleuchteten“ der höchsten Stufen der Machtpyramide gilt deshalb: Alles was machbar ist, ist erlaubt.) Alles, was geschieht, läuft „nach Gesetz“, und die Gesetze kennen kein Gut und Böse, weshalb dieses Weltbild sagt, daß der Mensch letztlich keinen Kriterien von Gut und Böse unterliege und daß der Mensch „in Wirklichkeit“ keine Sünden begehen könne — vorausgesetzt, er ist sich dieser „Wirklichkeit“ vollkommen bewußt. Nur solange ein Mensch meine, es gebe Gut und Böse, unterliege er der Illusion von Schuld und Sünde. Der Hochgradfreimaurer beschreibt diesen Glauben wie folgt:

„Es gibt keine Schuld oder Sünde. Warum? Weil wir selbst Gott sind. Wir sind aus Gott entstanden, bestehen aus Gott, haben Gott in uns — wir sind Gott. Wenn du das wahrnimmst, daß du selbst göttlich bist und dir selbst deine Sünden vergibst, also barmherzig zu dir selbst bist, dann bist du sündenfrei. Und wenn du sündenfrei bist, kommst du in den Himmel — NUR, wenn du sündenfrei bist. Das heißt, wenn du dir aus ganzem Herzen deine Sünden vergibst. Wenn du sagst: ‚Ich habe gestern meinen Chef umgebracht, aber das mußte sein, und das fand ich gut, und dazu stehe ich auch, und ich kann auch gar nicht einsehen, daß das eine Sünde sein soll’, dann hast du keine Sünden, und dann gehst du in den Himmel.*1 Das heißt, wenn du in den Himmel gehst, gehst du über dich selbst hinaus und erfaßt Dimensionen, die mit dem Verstand nicht erfaßbar sind. […] Du hast kein Karma, wenn du sündenfrei bist. Das bedeutet, daß man sein Karma auflösen kann. […] Das Problem ist nur, daß 99,9 Prozent ein schlechtes Gewissen haben, weil sie ganz genau wissen, daß sie Unrecht getan haben. Daher sind sie auch nicht sündenfrei, und dann haben sie auch Karma. Aber theoretisch könnten sie karmafrei sein, wenn sie eine andere Geisteshaltung hätten. […] Das heißt, Sünde hat mit objektiven Handlungen nichts zu tun, nur mit subjektiven. Es geht um das Bewußtsein.“ (159-161)

Was dies in letzter Konsequenz bedeutet, läßt sich aus dem obigen Zitat ableiten: Der Mensch ist Gott (= Humanismus im modernen, atheistischen Sinn). Und diejenigen, die dies erkannt und das entsprechende Bewußtsein entwickelt haben, sind sündenfrei, egal was sie tun, vorausgesetzt, es dient den Idealen von Gott/Luzifer…

Apotheose des Menschen

Im Deismus unterscheidet man theoretisch zwischen dem „höchsten“ Gott und dem „Gott der Welt“, die praktisch jedoch nicht verschieden sind. In diesem Glauben ist Gott nicht barmherzig, aber der Mensch kann barmherzig sein. Wirklich „barmherzig“ ist jedoch nur der „erleuchtete“ Mensch, der die (deistische) „Wahrheit“ vollkommcn erkannt und verinnerlicht hat. „Wahrheit macht frei“, glaubt man auch im Deismus: frei von schlechtem Gewissen, frei von den „Illusionen“ von Gut und Böse, Opfer und Täter, Schuld und Sünde, usw. Der Deismus ist in letzter Konsequenz ein Glaube an die absolute Selbsterlösung: Gott als reine Funktionalität kennt keine Sünden und kein Gut und Böse; nur der Mensch in seiner Subjektivität und in seinem Urteilen glaubt an Sünde und an das Böse; aber wer nicht diesen „Illusionen“ unterliegt, kann sich selbst alle Sünden verzeihen; dadurch erweist der Mensch sich selbst gegenüber als ein barmherziger Gott, denn das „Supreme Being“ und der „Gott der Welt“ sind nicht barmherzig, sondern nur gerecht und funktional. Der Mensch ist in diesem Sinn also sogar mehr als Gott. Der Mensch kann Gott zwingen, so wie Jakob (Gen 32,23-33) mit Gott rang und von ihm dann eine Segnung erzwang (140). „Wenn man in der Lage ist, sich als Mensch zu verwirklichen, dann ist man selbst Gott, dann ist man größer als Gott.“ (145)
Auf der Grundlage dieses Weltbildes streben die Einweihungsstufen der gnostisch-deistischen Strömungen die „Gottwerdung“ (Apotheose) des Menschen an. Die Apotheose des Menschen kann theistisch oder deistisch verstanden werden. Was die theistische Bedeutung ist — so wie es die meisten Freimaurer verstehen —‚ wird an späterer Stelle erwähnt (im Unterkapitel „Der theistische Kern des Freimaurertums“). Auf den höchsten Ebenen der Machtpyramide streben die „Eingeweihten“ jedoch die Apotheose im deistischen Sinn an. Sie wollen Menschen hervorbringen, die erkannt haben, daß sie „Gott“ sind, d.h. Menschen, die das luziferische Prinzip vollkommen verkörpern und dadurch nicht mehr der „Illusion“ von Schuld und Sünde unterliegen. Solche Personen (zum allergrößten Teil Männer) sind gemäß dem deistischen Weltbild „sündenfrei“ und deshalb befähigt, jenseits von Gut und Böse zu handeln. Luzifer bedeutet „Lichtbringer“: Wer das entsprechende Prinzip verstanden habe, habe „Licht“ in sein eigenes dunkles Dasein gebracht — ein Dasein voller „Illusion“, solange man meine, es gebe Gut und Böse…
Dieses negative, d.h. einseitige Verständnis von Apotheose ist heute in den obersten Rängen der deistisch-gnostischen Machtpyramide die vorherrschende Sichtweise. Aus theistischer Sicht ist der Mensch göttlich, aber nicht „Gott“ — und auch nicht einfach ein „Sünder“. Dies ist auch die Art, wie die meisten Freimaurer das Prinzip der Apotheose des Menschen verstehen.)

Die Neue Weltordnung

Aufgrund unserer vertieften und differenzierten Betrachtung des Deismus können wir nun auch verstehen, warum gewisse Personen brutale und verlogene Machenschaften durchführen können, ohne das geringste schlechte Gewissen zu haben. Die Kreise, die voll aus dem luziferischen Bewußtsein heraus tätig sind, werden allgemein als die „Illuminati“ bezeichnet, ein Begriff, den auch der Hochgradfreimaurer verwendet:

„Sie [die Illuminati] beherrschen die Materie, sie sind die Künstler der Materie, sind die Herren der Materie. Und wir werden niemals begreifen können, warum sie so erfolgreich sind. Warum? Weil sie gnadenlos diese Gesetzmäßigkeiten anwenden, weil sie genau den Kausalverlauf kennen. […] Hierarchisch stehen die Illuminati über den Freimaurern, die Freimaurer sind ausführende Werkzeuge der Illuminati, und die Illuminati sind ausführende Werkzeuge im geistigen Bereich.“ (139f.‚ 219)

Um zur zweiten Templerfrage zurückzukommen: Warum konnte die Kirche über Jahrhunderte hinweg all diese Gewalttaten ausführen, ohne daß ein Gott sie stoppte oder sie strafte? Warum konnte sie sogar an Macht gewinnen und ist heute weltweit eine der mächtigsten Organisationen? Antwort des Deismus: Weil es keine Schuld und keine Sünde gibt — und die Kirchenleute hatten dies verstanden und dementsprechend knallhart gehandelt. Wer dieses „Geheimnis“ kennt, ist sündenfrei und kommt in den Himmel! Die Illuminati handeln nun auf die gleiche Weise wie die Kirchenfürsten auf der Gegenseite, und der normale („blöde“) Mensch kann dies alles nicht verstehen. Für diese „Blöden“ wurde der Begriff „Verschwörungstheorie“ in die Welt gesetzt — ein wahrhaft magisches Schlagwort, das bei den meisten Menschen sofort das eigene Denken und Hinschauen ausschaltet.

„Denn dieser Schöpfergott läßt es ja geschehen, daß auf der Welt dieses Unrecht passiert. Es gibt eine Notwendigkeit für dieses Unrecht, für diese Verbrechen, fiür diese Perversitäten. […] Für alles, was in der Welt abläuft, gibt es eine Notwendigkeit. Und diese Menschen, die diese Entscheidungen kaltblütig und pragmatisch treffen, die können wir in unser Denken schlecht integrieren, weil uns diese Entscheidung oder dieser Pragmatismus nicht möglich wäre. […] Es ist eine Vorbestimmung, die aus dem universellen Zyklus hervorgeht und von bestimmten Menschen erkannt und von geeigneten Menschen gesteuert werden kann. […] Die Illuminaten und die Freimaurer oder andere Organisationen sind nur Erfüllungsgehilfen eines großen Planes.“ (196)

Dieser „große Plan“ ist das, was mit dem Begriff „Neue Weltordnung“ umschrieben wird, seit 1933 öffentlich dargestellt auf der Rückseite der amerikanischen Ein-Dollar-Note in Form des „Großen Siegels“ (The Great Seal) mit der Pyramide und dem „allsehenden Auge“. Die berühmte Inschrift lautet Novus Ordo Seclorum („Neue Ordnung der Welten/der Zeitalter“). Das Wort „säkular“ bezieht sich direkt auf Ordo Seclorum. Wann immer von säkularer Weltordnung gesprochen wird, ist dieser Ordo Seclorum gemeint.
Die Versinnbildlichung der Neuen Weltordnung ist der Tempel Salomons, der nicht als historische Realität, sondern als geistiges Ideal gesehen wird. Die Neue Weltordnung ist der Tempel Salomons in geistiger, globaler Form. In der Neuen Weltordnung wird die Menschheit dieser Tempel sein, mit jedem einzelnen Menschen als Baustein.
Wie der Hochgradfreimaurer bestätigt, erhebt die säkulare Weltelite einen „Anspruch auf die Weltregierung“ (148) mit der entsprechenden Neuen Weltordnung. Jan van Helsing konfrontiert ihn mit verschiedensten Zitaten von wirtschaftlichen und politischen Größen dieser Kreise, die sagen, was die Neue Weltordnung beinhalte: totale Kontrolle; ein Welteinheitsstaat mit Weltregierung, Einheitsreligion und staatlich kontrollierter Fortpflanzung; eine gewaltige Bevölkerungsreduktion; inszenierter Terror usw. Der Hochgradfreimaurer bestätigt diese Szenarien und betont, das alles seien notwendige Stationen auf dem Weg hin zur Neuen Weltordnung. Er bestätigt auch, daß 9/11 eine selbstinszenierte Aktion gewesen ist, und erwähnt mehrfach einen Hauptpunkt in der Vorbereitung der Neuen Weltordnung: die Reduktion der Weltbevölkerung.

„Die Masse der Menschen ist derart unbewußt, undiszipliniert, selbstsüchtig und blöd, daß die Illuminati keinerlei Skrupel oder Bedenken haben, diese Leute zu kontrollieren und auch in großem Maße zu töten. Die Menschheit taugt nichts. Das ist die Meinung der Oberen, und das ist auch meine Meinung.“ (184)

Dies ist nicht einfach die private Ansicht eines Extremisten, sondern entspricht tatsächlich der „Meinung der Oberen“. Dieser Fakt könnte mit vielen Mosaiksteinen untermauert werden, hier möge folgender Mosaikstein genügen — wobei es sich buchstäblich um Steine handelt: die „Georgia Guidestones“ im US-Bundesstaat Georgia. Dies ist ein Monument mit vier 5 Meter hohen Granittafeln, die 1980 scheinbar anonym errichtet wurden. Auf den acht Seiten dieser Granittafeln steht achtmal dasselbe — in acht verschiedenen Sprachen. Es handelt sich um ein Zehn-Punkte-Manifest der Neuen Weltordnung, des „Age of Reason“ (Zeitalter der Vernunft), wie die nicht namentlich genannten Stifter auf ihrer Erklärungstafel verraten. Punkt 1: „Haltet die Menschheit unter 500000000 in beständigem Gleichgewicht mit der Natur“. Punkt 10: „Seid kein Krebsgeschwür auf der Erde - Laßt Raum für die Natur — Laßt Raum für die Natur“.41
Das bedeutet im Klartext: Die „Meinung der Oberen“ ist, daß eine halbe Milliarde Menschen genug wären. Die restlichen sechs Milliarden werden als „Krebsgeschwür auf der Erde“ eingestuft und sollen verschwinden, damit sie Raum schaffen für die Natur!
Jan van Helsing erwähnt in seinem Interview die Georgia Guidestones ebenfalls und zitiert dazu mehrere andere Dokumente, die den Punkt der drastischen Bevölkerungsreduktion enthalten. Der Hochgradfreimaurer bestätigt diese Programmpunkte und sagt, dies seien Schritte auf dem Weg zur „Ordnung aus dem Chaos“, und diese „Ordnung“ werde die „Neue Weltordnung“ sein; dies alles könne heute offen ausgesprochen werden, weil die Neue Weltordnung praktisch bereits eingeführt sei…

Unterdrückung der Intuition

Das atheistisch-deistische Weltbild besagt, daß es keinen Gott gibt, vor dem der Mensch verantwortlich ist. Es gebe keine göttliche Liebe als absoluten Maßstab für Moral und Ethik, denn „alles ist relativ“. Was immer geschehe, sei gut so, wie es ist, denn nichts könne außerhalb der Gesetze geschehen. Mit anderen Worten: Alles, was machbar ist, ist erlaubt und entspricht den „Gesetzen“, denn sonst könnte es nicht geschehen. Dies Führt zu einem Machbarkeitswahn und zu einer Elitephilosophie: Wenn wir Gene manipulieren, Tiere zu Milliarden schlachten, Kriege inszenieren, die Bevölkerung reduzieren können, usw., dann sind dies notwendige Geschehnisse entsprechend den „Gesetzen“.
Intuitiv spüren die meisten Menschen, daß mit diesem Weltbild etwas nicht stimmen kann. Dies räumt auch der Hochgradfreimaurer gegen Ende des Interviews ein: „Ich bin überhaupt nicht glücklich darüber, aber ich versuche, mich mit den Notwendigkeiten zu arrangieren, das heißt mit den Geschehen, die unbedingt auf uns zukommen werden und die wir nicht mehr ändern können.“ (362)
Er ist „überhaupt nicht glücklich“ über die Neue Weltordnung und all die unmenschlichen Pläne, die mit ihr verbunden sind. Aber er betont immer wieder: Die Wahrheit sei knallhart und gnadenlos; nur wenige seien bereit Hit die Wahrheit; aber wer lange über die Realität nachgedacht und dadurch erkannt habe, wie die Welt „in Wirklichkeit“ funktioniere, werde die Realität nicht mehr leugnen wollen und an keinen sentimentalen Gottesvorstellungen mehr festhalten. — Hier zeigt sich, daß mit einem einseitigen männlichen Intellekt die Stimme des Gewissens und die eigene Intuition unterdrückt und verdrängt werden muß (weshalb diese Elitekreise fast ausschließlich aus Männern bestehen).
Damit Menschen eine solch unmenschliche Weltsicht annehmen können, müssen sie ihr Gewissen und ihre Intuition unterdrücken, wenn nicht sogar abwürgen. Anscheinend geschieht dies tatsächlich. Es wäre zu untersuchen, welchen Einfluß hier die Kette der vielen Einweihungen und Schwüre hat, die — im Extrem des deistischen Weltbildes — zu einer Scheinerleuchtung führen und damit auch zu einer Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden anderer Menschen, vom Leid der Tiere und Pflanzen ganz zu schweigen. („Gleichgültigkeit“ heißt auf Englisch indfirence, wodurch deutlich wird, daß diese Weltsicht das Ergebnis eines undifferenzierten Weltbildes ist, das letztlich einem atheistischen Monismus entspringt und als Konsequenz zu einer Verabsolutierung der Trennung von Gott und Welt führt.*2)

„Krieg der Freimaurer“

Krieg der Freimaurer: So lautet der Titel des hier diskutierten Buches. Gemeint sind Unstimmigkeiten innerhalb der Freimaurer, „ein Krieg der Logen, und zwar der Logen der Alliierten gegen die deutschen Logen“ (126). „Es gibt eine große Veränderung — auch in der Freimaurerei! […] Das ist ein Krieg, der innerhalb der Welt-Freimaurerei abläuft!“ (313)
Dieser „Krieg“ ist auch der Grund, warum der hier zitierte Hochgradfreimaurer beschloß, an die Öffentlichkeit zu treten und offen über die Luzifer-Theorien und die Neue Weltordnung zu sprechen — nicht etwa, um abzuschwören, sondern weil er dagegen ist, daß diese „Wahrheiten“ weiterhin geheim bleiben sollen.
Damit hat er jedoch Informationen Veröffentlicht, die auch vielen Freimaurern nicht bekannt sind. Fakt ist, daß die meisten Freimaurer nicht an solche Luzifer-Theorien glauben und bisher wahrscheinlich nicht einmal davon gehört haben. Hier wird nun der eine Satz wichtig, der bereits weiter vorne zitiert wurde: „Ganz platt gesagt ist es gut, wenn die Masse der Freimaurer genauso blöd ist wie die Masse der Menschen.“ (61)
„Blöd“, damit meint er, daß „die Masse der Freimaurer“ immer noch an ein theistisches Weltbild glaubt und noch nicht zur luziferischen Doktrin vorgedrungen ist. Wie wir gesehen haben, erfordert diese Doktrin eine Unterdrückung der eigenen Intuition und des eigenen Gewissens und stellt aus theistischer Sicht eine verhängnisvolle Halbwahrheit dar.